Reiseblog April 2025 - Einmal quer durch die Türkei

Ein aufregender, spannender aber auch sehr anstrengender Reisemonat liegt hinter uns, mit unzählig vielen neuen Eindrücken, Erlebnissen und Erfahrungen.

Waren wir am Anfang des Monats noch in Griechenland, befanden wir uns am Ende bereits unmittelbar vor der georgischen Grenze. Schneller als geplant fuhren wir einmal quer durch dieses riesige Land.

Wir genossen die meist gut ausgebauten Straßen, die atemberaubende Landschaft und die Weite dieses Landes. Dabei lernten wir Einheimische kennen, welche uns mit ihrer Gastfreundlichkeit fast ein wenig überforderten. Wir erlebten atemberaubende Augenblicke aber auch Schreckmomente. Von Freude und Leid, über Enttäuschung bis hin zu Unverständnis war diesen Monat wieder alles dabei.

Aber nun der Reihe nach und lest selbst, was uns alles widerfahren ist.

Von Griechenland in die Türkei

Am 03. April 2025 verabschiedeten wir uns nach 4,5 Monaten von Griechenland. Wir sagten „Efcharistó“ (Danke) sowie „Antío“ (Auf Wiedersehen) und freuten uns auf das, was vor uns lag.

Bei der Ausreise aus Griechenland wurde Mo übrigens das erste Mal etwas gründlicher gescannt, wobei ein taufrisches Gerät aus den USA zum Einsatz kam. Dieses wurde für die Suche von organischen Drogen entwickelt und wir waren das zweite Fahrzeug, bei dem das Gerät verwendet wurde. Das Ganze dauerte rund 10 Minuten. Gefunden hatten sie natürlich nichts.

Weiter ging es über eine schmale Brücke zu den drei Grenzposten auf türkischer Seite. An allen hieß es kurz warten, ein schneller Blick in Mo, sowie – sehr zu meiner Freude – ein neuer Stempel in den Reisepass.

Knapp eine Stunde benötigten wir für den kompletten Grenzübergang und dann waren wir in unserem 13. Reiseland angekommen.

Erster Eindruck

Unser erster Stellplatz in der Türkei war gleichzeitig unser vorerst letzter Stellplatz am Meer.

Auf dem Weg dahin, nur wenige Kilometer hinter der Grenze, steuerten wir eine Tankstelle an und ließen Mo für 1,18 EUR/Liter einmal volltanken. So gefällt uns das.

Was uns jedoch weniger gefallen hatte, war das Thema SIM-Karte. Hier gibt es definitiv Verbesserungspotential. Zum Glück hatten wir uns bereits vorinformiert und uns daher zum ersten Mal auf unserer Reise für eine eSIM entschieden.

Knapp 100 km fuhren wir an diesem Tag und kamen in der Nähe eines kleinen Hafens an, wo wir den wunderschönen Sonnenuntergang sowie einen letzten Blick auf Griechenland genossen.

Am Abend wurden wir vom Ruf des Muezzin in den Schlaf begleitet und am Morgen auch wieder geweckt. Diesen hörten wir während unseres Aufenthaltes täglich – mal leiser und mal lauter.

Unser erster Eindruck von der Türkei war durchaus positiv und wir waren gespannt auf die kommenden Wochen.

Wir verlassen Europa

Um vom europäischen auf den asiatischen Teil in der Türkei überzusetzen, gibt es drei verschiedene Möglichkeiten.

Entweder man kämpft sich durch Istanbul und fährt über den Bosporus. Dies werden wir im Herbst mit großer Wahrscheinlichkeit machen, da wir uns eventuell die Stadt auch ein wenig anschauen wollen.

Die zweite Möglichkeit ist die Nutzung der Çanakkale-1915-Brücke, der längsten Hängebrücke der Welt. Jene wurde erst 2022 eröffnet und hat eine Spannweite von 2.023 Metern. Uns waren die Mautkosten hierfür jedoch zu hoch und so fuhren wir lediglich unter ihr hindurch. Der Anblick während der Fahrt auf die Brücke zu, war jedoch sehr imposant.

Die dritte Möglichkeit ist eine Überfahrt mit der Fähre von Kilitbahir oder Eceabat nach Çanakkale, für welche wir uns entschieden. Dabei hatten wir das Glück, bei unserer Ankunft direkt auf die Fähre rauffahren zu können. Kaum war der Motor aus von Mo, ging es auch schon los.

Etwas mehr als 10 Minuten dauerte die Überfahrt durch die Dardanellen bis nach Çanakkale. Dazwischen hieß es einem großen Frachter Vorfahrt zu gewähren und einfach mal kurz durchzuatmen.

Mo meisterte seine erste Fährfahrt mit Bravour und bei strahlendem Sonnenschein kamen wir auf dem asiatischen Kontinent an. Wir entschieden uns gegen einen kurzen Abstecher zum Trojanischen Pferd und kämpften uns so schnell es ging aus der Stadt heraus.

Es war einfach viel zu viel los, was sicher daran lag, dass zum einen Freitag und zum anderen auch noch Ferien waren.

Endlos weite Straßen

Auf breiten und vor allem freien Straßen kamen wir meist gut voran – vorbei an Moscheen, dem ein oder anderen Traktorfahrer sowie auch Pferdegespann.

In der Türkei gibt es glücklicherweise nur wenige Autobahnabschnitte, bei welchen Mautkosten anfallen. Wir haben versucht diese zu umfahren und fanden auch stets eine passende Alternativstrecke. Eins muss man den Türken lassen. Gut ausgebaute Straßen haben sie und wir sahen deutlich, dass ordentlich ins Straßennetz investiert wurde. Viele der Straßen und Tunnel waren zum Teil nicht älter als 4 Jahre – zumindest was den Westen des Landes anging.

Pamukkale 

Ein Highlight, was wir uns in der Türkei auf keinen Fall entgehen lassen wollten, war der Besuch von Pamukkale.

Drei Tage standen wir an diesem Ort mit Blick auf die Rückseite der weißen Sinterterrassen, welche auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO stehen.

Auch wenn das Wetter von den Temperaturen her absolut nicht für ein Fußbad geeignet war, kamen wir nicht drumrum und liefen einmal quer über die Kalksteinterrassen – zumindest da, wo es offiziell erlaubt war. Obwohl es sich um Thermalquellen handelte, war das Wasser jedoch leider nicht sonderlich warm. Der ein oder andere Tourist nahm sogar unfreiwillig ein Vollbad und hatte sicher wenig Freude daran.

Seit dem Jahr 2000 ist es übrigens verboten in den Sinterterrassen zu baden. Das Badeverbot wurde erlassen, um die Natur zu schützen, da durch die vielen Touristen und auch durch die Einheimischen die Terrassen mehr und mehr verdreckten. Dies war auch deutlich zusehen. Zumal auch nicht alle Terrassen mit Wasser gefüllt waren.

Neben den Terrassen besichtigten wir noch die Überreste der antiken römischen Bäderstadt Hierapolis, die um 190 v. Chr. gegründet wurde. Zu den dortigen Ruinen gehören ein gut erhaltenes Theater und eine Nekropole mit Sarkophagen. Über kleine Wanderwege abseits der Touristenmassen erkundeten wir die Umgebung und waren erstaunt, wie gut erhalten viele Sachen waren.

Ein weiterer Punkt, für welchen Pamukkale bekannt ist und wir unbedingt sehen wollten, sind die Heißluftballons, die bei Sonnenaufgang in den Himmel aufsteigen. Das Warten hatte sich tatsächlich gelohnt und wir hatten das Glück, dass an unserem Abfahrtstag direkt neben Mo die Ballons aufgebaut und aufgestiegen sind. Wir waren somit mittendrin, statt nur dabei. Das wir hierfür bereits um 5:30 Uhr aufstehen mussten, hatte uns weniger gestört, da wir eh unseren Tagesablauf am Stand der Sonne orientieren. Es war ein unheimlich tolles Erlebnis, was wir so schnell nicht vergessen werden. Und im Nachgang waren wir froh, dass wir es an diesem Ort erleben durften.

Aprilwetter vom Feinsten

Während wir bei unserer Einreise in die Türkei knapp 15 Grad und Sonnenschein hatten, erlebten wir in den vier Wochen die ganze Bandbreite an Wetter, die der April klassisch zu bieten hatte.

Da wir uns recht schnell von der Küste Richtung Landesinnere und somit die Berge bewegten, wurde es wieder kühler und auch feuchter. In der Nähe von Ilgin waren wir sogar kurzzeitig eingeschneit und hatten nachts leichte Minusgrade.

Bereits eine Woche später schwitzten wir schon wieder bei über 20 Grad, strahlend blauem Himmel und Sonnenschein. Nur um wenige Tage darauf von einem kurzen Hagelschauer wieder abgekühlt zu werden. Um so höher und tiefer wir in die Bergwelt Anatoliens kamen, umso stürmischer wurde es zum Teil auch. So, dass wir ordentlich im Mo durchgeschüttelt wurden und an Schlaf kaum zu denken war.

Im Endeffekt machte dieser Wechsel des Wetters jedoch auch den Reiz des Reisens aus. An einigen Orten blieben wir länger als geplant. Andere hingegen verließen wir schneller als gedacht.

Werkstattbesuch in Konya

Was wäre eine Reise durch die Türkei nicht ohne einen Besuch des berühmt berüchtigten Werkstattviertels von Konya. Völlig ungeplant mussten wir dieses tatsächlich aufsuchen. Christian hatte kurz vorher entdeckt, dass die Aufnahmehalterung eines hinteren Stoßdämpfers gebrochen war.

Zu unserem Glück hatten wir bereits die Kontaktdaten von Osman – DER Anlaufpunkt für deutschsprachige Overlander. Wir wurden herzlich von ihm empfangen und innerhalb kurzer Zeit hatte er die richtige Werkstatt für unser Problem kontaktiert.

Nach wenigen Minuten fuhr Mo in eine kleine Werkstatt ein, welche von unzähligen weiteren Hinterhofwerkstätten umgeben war. Es war laut, dreckig und für mich alles vollkommen unübersichtlich.

Christian durfte fleißig mit anpacken, was ihm auch ein wichtiges Anliegen war. Als Dankeschön wurden wir vom Werkstattteam zu Essen und Tee eingeladen. Dabei kamen wir auch zum ersten Mal so richtig mit den Einheimischen ins Gespräch, was eine sehr schöne Erfahrung war. Die Kommunikation erfolgte zum Teil mit Händen und Füßen oder mittels Übersetzer auf dem Handy.

Am Ende des Tages verabschiedeten wir uns vom Werkstattteam und Osman und bedankten uns vielmals für die schnelle Hilfe sowie gute Arbeit. Vorsichtshalber haben wir uns bereits für die zweite Aufnahmehalterung ein Ersatzteil anfertigen lassen – in der Hoffnung, dies nicht so schnell gebrauchen zu müssen.

Kappadokien – die zwei Seiten

Nach Konya steuerten wir unserem nächsten Highlight entgegen. Zumindest dachten wir, es sei ein Highlight, denn dieser Ort ist einer der Hauptattraktionen der Türkei.

Daher hatten wir (vor allem ich) uns unheimlich auf Kappadokien gefreut – auf die Feenkamine, die unterirdischen Städte und natürlich die unzähligen Heißluftballons in den frühen Morgenstunden. Zum Schluss waren wir einfach nur enttäuscht.

Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir Richtung Love Valley. Die Zufahrtsstraße von oben wird derzeit neu ausgebaut und so schlichen wir mit Mo mitten durch die Baustelle. In der Ferne konnten wir noch die letzten Ballons vom morgendlichen Spektakel sehen. In der Nähe hingegen sahen wir lauter Müllberge.

Um zu DEM Aussichtspunkt zu gelangen, wird seit kurzem ein kleines Eintrittsgeld verlangt, was wir bereit waren zu zahlen. Hätten wir vorher gewusst, was uns erwartet, wären wir direkt umgedreht.

Es ging vorbei an Ponys und Kamelen, die in der prallen Sonne standen und auf zahlungsfreudige Touristen warteten. Partymusik schallte über den Platz, Jeeps düsten die Staubpiste hoch und runter, Busse brachten Schaulustige bis hinter Mo und manch einer saß mit seinem Campingstuhl an der Kante, um ins Tal zu blicken.

Spätestens da kippte bei uns die Stimmung und wir beschlossen umgehend weiter zuziehen. Uns war es einfach viel zu touristisch, nur auf Kommerz ausgelegt und der eigentliche Charme fehlte komplett.

Eventuell waren wir auch einfach am falschen Tag und falschen Platz oder doch zu sehr von Sozial Media beeinflusst. Ob wir im Herbst hier noch mal einen Zwischenstopp einlegen, müssen wir uns noch ganz genau überlegen.

Zum Glück fanden wir wenige Kilometer entfernt einen Platz ganz nach unserem Geschmack – ruhig gelegen an einem Fluss, umgeben von Natur und fernab von Menschenmassen. Dies entschädigte uns und wir kamen schnell über die Enttäuschung hinweg.

Kleine und große Sehenswürdigkeiten

Kappadokien war übrigens nicht der erste Ort, wo wir erlebten, welch negativen Einfluss der Tourismus auf die Landschaft, die Natur und auch die Menschen hatte. Auch in anderen Ländern hatten wir dies schon gespürt. Aber in der Türkei hatten wir das Gefühl, dass es hier zum Teil übertrieben wurde.

Daher streiften wir manch kleine und große Sehenswürdigkeit lediglich oder sahen uns diese aus der Ferne an. Hierzu gehörte unter anderen die Stadt Bergama bzw. Pergamon, in welcher der antiken Überlieferung nach im 2. Jahrhundert v. Chr. das Pergament erfunden wurde.

Vorbei am zweitgrößten Salzsee der Türkei, dem Acigöl ging es nach Sultanhani, zur größten Karawanserei der Türkei. Diese lag an der alten Seidenstraße und direkt auf unserem Weg. Die Karawanserei wurde 1229 von den Seldschuken erbaut und diente den Händlern früher als Lager-, Handels- und Rastplatz. Heute kann man eine Teppichausstellung besichtigen und versuchen sich vorzustellen, wie es damals war, als lauter vollbeladene Lasttiere mit Gewürzen, Stoffen und allerlei mehr diesen Ort zum Leben erweckten. Inzwischen wird ein kleines Eintrittsgeld verlangt, wobei bei den Massen an Busladungen es nur eine Frage der Zeit war.

Auf unserem Weg quer durch Zentralanatolien sahen wir lange Zeit den zweithöchsten Berg der Region (Hasan Dagi), welcher ein inaktiver Schichtvulkan und 3.286 m hoch ist. Um ihn jedoch aus der Nähe hätte betrachten zu können, wäre ein Umweg von mehreren 100 Kilometern notwendig gewesen. Somit begnügten wir uns mit dem Blick aus der Ferne.

Der größte Salzsee der Türkei (Tuz Gölü), der Meke-Krater, der Van See sowie der höchsten Berg des Landes (Ararat), sind noch ein paar Highlights, die wir uns evtl. auf dem Rückweg anschauen werden. Das hängt jedoch davon ab, ob wir tatsächlich noch einmal so tief in die Bergwelt eintauchen werden.

Ostern in der Türkei

Mitte April war Ostern und das ging dieses Jahr komplett an uns vorbei. Hätten wir von Familie und Freunden keine Nachrichten diesbezüglich bekommen, hätten wir es total vergessen.

Schokoosterhasen in den Geschäften oder sämtliche andere Deko hierzu gab es in der Türkei nämlich nicht, und so waren dies ein paar ganz normale Tage für uns.

So normal, dass wir auf dem Parkplatz eines Picknickplatzes, umgeben von unzähligen Einheimischen und komplett eingeparkt, die Ventile von Mo neu einstellten. Dies war nach über 10.000 km mal wieder notwendig und bot sich an diesem Platz einfach an.

Die Operation am offenen Herzen war im Endeffekt erfolgreich und am Abend wurden wir von einem schönen Sonnenuntergang belohnt.

Überwältigt von der Gastfreundschaft

Was uns am meisten überraschte und zum Teil auch überforderte, war die Gastfreundschaft vieler Türken. Wir hatten schon von mehreren Reisenden davon gehört. Aber es dann selbst zu erleben, war noch einmal etwas ganz anderes.

Da wir oft Picknickplätze als Stellplätze ansteuerten, kamen wir mit einigen Einheimischen mehr oder weniger ins Gespräch. Ihr solltet nämlich wissen, dass Türken unheimlich gerne ein Picknick abhalten. An  solch einem Platz grüßte ich lediglich freundlich eine Familie und kurz darauf bekamen wir gefüllte Teigtaschen und Kekse angeboten.

An Ostern kamen wir mit einem Deutsch-Türken ins Gespräch, dessen Familie uns leckeren Schokoladenkuchen und einen Beutel voll Walnüssen schenkte. Als Dankeschön bekamen die Damen eine kleine Führung durch Mo. Ich weiß nicht, wer glücklicher danach war.

An einem anderen Platz, welcher direkt neben einer Viehtränke wenige Kilometer vor einem Dorf war, lud uns der Ortsvorsteher zum Essen ein. Bei leckerem Reis mit Hähnchen und türkischem Tee kommunizierten wir ausschließlich über das Handy. Dabei mussten wir öfters lachen, denn der Übersetzer war nicht immer korrekt. Trotz allem hatten wir uns verstanden und es war eine unheimlich interessante Erfahrung.

Selbst an unserem letzten Stellplatz, was wieder ein Picknickplatz war, kamen wir nicht drumrum in den Genuss der Gastfreundschaft zu kommen. Ein älterer Herr fragte, ob wir „suk“ (Salz) hätten und zum Dank brachte er uns wenig später einen Teller voll mit gegrillten Hähnchenflügeln und Gemüse. In dem Falle war es zwar ähnlich einem Tauschgeschäft, aber wir hatten schon mitbekommen, dass ein nein die Türken bei sowas auch gar nicht akzeptierten. Wenn sie etwas geben, geben wie es von Herzen.

Die Berge Anatoliens

Wenn man sich die Türkei auf einer Landkarte anschaut, stellt man schnell fest, dass der Großteil des Landes von Gebirge überzogen ist.

Somit waren wir die meiste Zeit in den Bergen unterwegs und fuhren quer durch Anatolien und zum Schluss durch Ostanatolien, wobei wir die ersten kurdischen Gebiete streiften. Dies wurde uns jedoch erst bewusst, als wir explizit darauf hingewiesen wurden.

Mo kraxelte mehrere Pässe zwischen 2.000 und 2.500 Höhenmeter hinauf, was wir bei 160 PS und 9 to Kampfgewicht auch gut an der Tanknadel ablesen konnten. Am Straßenrand sahen wir noch einzelne Schneefelder sowie immer häufiger andere tierische Verkehrsteilnehmer. Meist handelte es sich hierbei um Kuh- und Schafherden, die auf den endlosen Hochebenen Anatoliens grasten.

Zwischendurch passierten wir mehrere Wiegestationen, bei denen wir stets rausgefahren sind, aber nicht über die Waage mussten. Von anderen Reisenden hatten wir gehört, dass es bei der Ausreise aus der Türkei teuer werden kann, wenn man als Wohnmobil auf LKW-Basis einfach an diesen Stationen vorbei fährt.

Selbst die Polizeikontrollen am Straßenrand verliefen problemlos, da sie uns stets durchgewunken haben. Aufgrund der meist zweispurigen, gut ausgebauten Straßen lagen uns Fahretappen im Schnitt bei 130 km, für die wir 3-4 Stunden benötigten.

Über 2.500 km fuhren wir im April, um dieses riesige Land einmal zu durchqueren. Es hat uns viel Kraft, Energie und Nerven gekostet, aber im Gegenzug wurden wir durch die atemberaubende Landschaft und die Herzlichkeit der Menschen entschädigt.

Am 29. April feierten wir unser einjähriges Jubiläum und können es immer noch nicht so richtig realisieren, dass wir zum einen schon so lange unterwegs und zum anderen schon so weit gekommen sind.

Im Mai brechen wir in ein weiteres neues Abenteuer auf. Georgien, das Land, von dem so viele schwärmen, wird unser 14. Reiseland sein. Hier wollen wir den Sommer verbringen und freuen uns auf viele Stellplätze inmitten der Natur, auf neue und alte Reisebekanntschaften, leckeres Essen und eine unvergessliche Zeit. Seid gespannt, was wir alles erleben werden. Wir sind es. Bis zum nächsten Mal, wenn ihr mögt!