Reiseblog Januar 2025 - Anders als geplant oder völlig planlos?

Im Gegensatz zu den letzten Monaten, war der Januar geprägt von mehr Stand- als Fahrtagen. Der Plan war es immer, in Griechenland auf der Peloponnes den Winter zu verbringen.

Wir hatten uns jedoch vorher keine Gedanken darüber gemacht, wie lange wir genau in Griechenland bleiben wollten und wo es als Nächstes, also danach, hingehen sollte. Daher kam es diesen Monat zu Entscheidungen, welche wir kurze Zeit später wieder verwarfen. Neue Pläne wurden geschmiedet, die dann ebenfalls noch mal überdacht und geändert wurden. Zum Schluss hatten wir jedoch einen Plan, der für uns schlüssig klang und in den kommenden Monaten viele Abenteuer für uns bereit hält.

Daher legten wir mehr oder weniger eine kleine Pause vom Reisen ein, um neue Kraft und Energie zu tanken. Und auch um das meist schöne Wetter ausgiebig zu genieße

Hallo 2025

Nach einem wunderschönen gemeinsamen Silvesterabend mit Kerstin und Rainer, starteten wir ganz entspannt in das neue Jahr. Wir wurden von einem traumhaften Sonnenaufgang geweckt und ich nutzte den Tag um den Blog vom Dezember fertig zustellen.

Zwischendurch ging es zum Vitamin D tanken nach draußen an die frische Luft, während Christian seine Angelfundsachen verstaute. Am Abend erlebten wir noch einen letzten phänomenalen Sonnenuntergang an dem Platz, bevor es am nächsten Tag weiterging.

Nach elf Tagen verließen wir letztendlich diesen mehr oder weniger einsamen Ort, an welchem wir Weihnachten und Silvester verbrachten. Unser Ziel war es an sich, die Peloponnes etwas genauer zu erkunden – zusammen mit unseren Reisefreunden Kerstin und Rainer.

Kanal von Korinth – die Zweite

Ganz entspannt fuhren wir die meiste Zeit an der Küste entlang, wobei wir Dank des sonnigen Wetters, eine traumhafte Aussicht hatten.

Zwischendurch machten wir noch einen Zwischenstop an unserem Lieblingsdiscounter um unsere Vorräte aufzufüllen. Der Besuch beim Lidl fühlt sich für mich immer ein wenig wie „nach Hause kommen“ an. Es gibt hier zwar nicht unseren heiß geliebten Fleischsalat, aber dafür andere leckere Sachen.

Danach ging es zum zweiten Mal für uns über den Kanal von Korinth – diesmal jedoch mit Mo und wieder ohne Schiffssichtung im Kanal. Bei genauerer Recherche stellten wir fest, dass aktuell gar keine Schiffe den Kanal durchfahren konnten. Der Grund waren schwere Erdrutsche im Jahr 2021, welche eine Sperrung des Kanals zur Folge hatten. Selbst heute waren die Räumungs- und Sanierungsarbeiten noch nicht abgeschlossen. Seit 2023 öffnet der Kanal lediglich für einige Monate während der Hochsaison. Und da werden und möchten wir auch definitiv nicht in Griechenland sein.

Eine gesegnete Nacht

Unser erster Stellplatz auf der Peloponnes führte uns zu einem Nonnenkloster. Direkt neben dem Kloster gab es einen Parkplatz, auf welchem wir ohne Probleme die Nacht verbringen konnten. Von den Nonnen selbst hatten wir nichts gesehen. Lediglich die Glocken des Klosters hörten wir zweimal. Während der Nacht hatten wir eine Erleuchtung, da wir direkt unter einer Laterne standen. Aber da wir nachts die Augen zu haben, störte uns dies weniger.

Christian im Anglerhimmel

Auf dem Weg zu unserem nächsten Stellplatz bei Nafplio, legten wir einen Zwischenstopp an einem Angelgeschäft ein. Dieses hatte eine umfangreiche Auswahl an Angeln und diversem Zubehör. Christian war im absoluten Anglerhimmel und konnte sich gar nicht satt sehen an all den Sachen.

Gut 1,5 Stunden waren wir in dem Geschäft und zum Schluss gönnte er sich sogar eine neue Angel, da die Angel, die er mit hatte, für die Gewässer hier nicht geeignet war. Ich wusste gar nicht, dass es da so große Unterschiede gab und erhielt gleichzeitig eine kleine Lernstunde.

Karathona Beach bei Nafplio

Kurz hinter Nafplio liegt der Karathona Beach. Eine ziemlich große Bucht mit schönem Strand und kleinen Hafen. An sich könnte man direkt am Strand parken, aber da hätten wir zu sehr in der Masse gestanden. Daher nahmen wir die vorhandene Alternative in Anspruch.

Wahrscheinlich sollte oberhalb des Strandes mal eine Wohnsiedlung oder ähnliches entstehen, denn die angelegten Straßen, eigneten sich nun ideal als Parkbuchten für die Camper. Wir hatten Glück und fanden einen Platz, an dem sogar zwei größere Fahrzeuge problemlos stehen konnten.

Mit dem Blick aufs Meer und die gegenüberliegenden schneebedeckten Berge hatten wir eine traumhafte Aussicht.

Während täglich die Ziegen bei uns vorbei schauten, nutzten wir das schöne Wetter für ausgiebige Spaziergänge am Strand und ordentlich Sonne tanken. Immerhin hatten wir tagsüber Temperaturen zwischen 15 bis 18 Grad, was ein absoluter Traum war.

Festung Palamidi

Von unserem Platz aus führte direkt ein schöner Wanderweg, stets an der Küste entlang, nach Nafplio. Die Stadt gilt als eine der schönsten Städte Griechenlands und liegt auf einer felsigen Landzunge. Den besten Blick über die Stadt sollte man von der venezianischen Festung Palamidi haben.

Und genau diese, war unser Ziel. Die Festung wurde im 18. Jahrhundert erbaut und besteht aus mehreren Bastionen. Es gibt zwei Möglichkeiten diese zu erklimmen. Entweder man fährt auf den Parkplatz, der sich direkt an der Festung befindet, oder man steigt die über 900 Stufen hinauf. Da wir zu Fuß waren, war die Entscheidung schnell gefallen.

Der Aufstieg hatte es zum Teil in sich, aber er hatte sich definitiv gelohnt. Und das Beste war noch, dass wir keinen Eintritt für die Besichtigung der Festung zahlen mussten. Während der Nebensaison sind nämlich jeden ersten Sonntag im Monat alle Sehenswürdigkeiten in Griechenland kostenfrei.

Oben angekommen, hatten wir einen traumhaften Blick über die Dächer der Altstadt und das Meer. Wir erkundeten die Anlage ausgiebig und schauten auch im ehemaligen Gefängnis vorbei.

Anschließend schlenderten wir durch die kleinen Gassen Nafplios und machten einen kurzen Abstecher zum Hafen.

Nach rund 12 km waren wir wieder am Mo. Unser Fazit zu Nafplio, auch wenn wir nicht wirklich DIE Städtegänger sind. Ein Besuch lohnt sich allemal und wer in der Nähe ist, sollte hier einen Zwischenstopp einlegen.

Planänderung – es geht zurück

Ein Grund, weshalb wir übrigens bei Nafplio standen, war ein erneutes Paket aus der Heimat.

Dieses konnten wir am 7. Januar abholen und wurden diesmal sogar telefonisch von der DHL Station informiert, dass es da sei. Wir waren positiv überrascht und freuten uns schon aufs auspacken.

Ursprünglich wollten wir an diesem Tag auch weiterfahren. Aber wie es manchmal so ist, können sich Pläne auch mal ändern. Nach dem wir unser Paket eingesammelt hatten, ging es daher zurück an den Karathona Beach.

Wir verabschiedeten uns von Kerstin und Rainer, da diese die Peloponnes weiter erkunden wollten. Wir hingegen hatten die Entscheidung getroffen, wo es für uns die kommenden Monate hingehen sollte. Daher vertagten wir die Westseite Griechenlands und der Peloponnes auf den nächsten Winter.

Noch gut eine Woche blieben wir an diesem schönen Fleckchen bis es erneut über den Kanal von Korinth für uns ging.
Zu diesem Zeitpunkt war unser Plan Mitte Februar das Land zu verlassen und die Ostseite Griechenlands ähnlich unserer bisherigen Strecke wieder hochzufahren. Bis zu unserem nächsten großen Ziel waren es knapp 1.000 km, für die wir, mit unserem langsamen Reisen, rund vier bis sechs Wochen benötigen würden.

Wieder am Weihnachtsstellplatz

Daher steuerten wir erneut einen bekannten Platz an, auf dem wir eine angekündigte Schlechtwetterphase aussitzen wollten.

Zurück an unserem Weihnachtsstellplatz freute sich der Platzkater über unsere Ankunft, denn die tägliche Futterration war somit gesichert. Es wehte wieder ein ordentlicher Wind und abermals wurden wir die nächsten Tage gut im Mo durchgeschüttelt. Christian konnte endlich seine neue Angel testen, wobei er jedoch kein Glück hatte.

Wir nutzten die Zeit und das schlechte Wetter noch einmal intensiv, um uns Gedanken zu unserer weiteren Route zu machen. An sich wollten wir Mitte Februar zusammen mit Kerstin und Rainer aus Griechenland ausreisen. Dies hätte jedoch zur Folge gehabt, dass in unserem nächsten Land viele Sehenswürdigkeiten, aufgrund der Kälte und möglichem Schnee zu dieser Jahreszeit, für uns nicht drin gewesen wären.

Wir bleiben länger – die Entscheidung ist gefallen

Somit entschieden wir uns, unseren Aufenthalt in Griechenland einfach zu verlängern. Wir waren ja schließlich zum Überwintern hierher gekommen.

Groß rumfahren und uns irgendwelche alten Steine anschauen, wollten wir aber auch nicht. Daher wägten wir das Für und Wider ab, wo es als Nächstes hingehen sollte. Nachdem die Entscheidung gefallen war, bereiteten wir Mo langsam für die Weiterfahrt vor und verabschiedeten uns diesmal endgültig von diesem Platz und dessen Platzkater.

Ein letzter Spaziergang am Strand, ein letzter Sonnenaufgang, ein letzter Blick zurück – und schon ging es weiter.

Auf dem Weg zum ….

… nächsten Stellplatz legten wir einen Zwischenstopp ein, um einen unserer beiden Wassertanks zu füllen. Je 210 Liter passen in unsere Tanks. Aktuell nutzen wir nur einen, da die Wasserversorgung in Europa problemlos funktioniert.

Unser Wasser wird stets zweimal gefiltert und aufbereitet – einmal beim Befüllen des Tanks und das zweite Mal bei der Entnahme. Am Tag zuvor hatte Christian bereits die Innenfilter gereinigt, was er in regelmäßigen Abständen durchführt.

Anschließend fuhren wir zum vierten Mal innerhalb von vier Wochen über den Kanal von Korinth. Warum? Weil wir die nächsten zwei bis drei Wochen auf einem bestimmten Platz stehen bleiben wollten. Ein Platz mit schöner Aussicht, bester Wettervorhersage und den wir bereits kannten.

Auf dem Weg dahin kamen wir erneut an dem Straßenstand vorbei, wo Kerstin und Rainer vor kurzem 10 kg Orangen für läppische 4,00 EUR gekauft hatten. Damals hatten wir uns diese geteilt. Unsere Ration war zwischenzeitlich fast aufgebraucht – aßen wir doch täglich drei Orangen. Daher hielten wir kurzerhand bei dem Händler an und schwupps hatte ich ein 10 kg Netz Orangen zu meinen Füßen liegen. Ich muss dabei erwähnen, dass die Orangen wirklich verdammt lecker, saftig und komplett kernlos waren. Kein Vergleich zu den Orangen, wie wir sie aus Deutschland kannten.

Karathona Beach – die Zweite

Unser Stellplatz für die nächsten Wochen war erneut der Karathona Beach. Wir fanden wieder eine tolle Parkbucht mit super Aussicht über den kompletten Strand, das Meer bis hinüber zu den gegenüberliegenden Bergen.

Unsere Tage waren gefüllt mit kleinen Bastelprojekten am Mo, ausgiebigen Spaziergängen sowie leckerem Essen. Außerdem nutzte ich die Möglichkeit nach langer Zeit mal wieder meine Yoga-Matte rauszuholen und ließ dies zu meiner täglichen Routine werden.

Die meiste Zeit hatten wir bestes Wetter – Sonnenschein und Temperaturen um die 15 bis 20 Grad. Sobald die Sonne jedoch hinter dem Berg verschwand, wurde es merklich kühler und dies ließ uns stets daran erinnern, das auch in Griechenland aktuell Winter war.

Wenn es dann doch mal regnete, nutzten wir die Zeit um organisatorische Dinge am Rechner zu erledigen. Die grobe Reiseroute für die kommenden Monate musste schließlich geplant werden.

Abends bot sich uns meist ein spektakuläres Farbenspiel am Himmel und das war das beste Fernsehen schlechthin.

Wäsche waschen

Sofern es die Temperaturen und der Stellplatz zulassen, wasche ich regelmäßig unsere Wäsche per Hand. Daher stehen wir auch gern an Plätzen, an denen es einen See oder einen Brunnen mit sauberem Wasser gibt.

Jetzt im Januar hatte es das Wetter ziemlich gut mit uns gemeint, so dass ich fast wöchentlich unsere Wäsche waschen konnte. Dies hatte den Vorteil, dass sich nicht viel Dreckwäsche ansammeln und wir somit Kosten für teure Waschsalons oder Campingplätze sparen konnten.

Denn am Anfang unserer Reise sammelten wir unsere Wäsche und fuhren regelmäßig Campingplätze zum Wäsche waschen an. Erst hier in Griechenland war ich zum ersten Mal in einem Waschsalon, nachdem es wochenlang zu kalt zum draußen waschen war.

Wobei das Waschen meist gar nicht das Problem ist, sondern eher das Trocknen der Wäsche. Hier sind wir inzwischen recht erfinderisch geworden. Regelmäßig muss unsere Stoßstange oder das Podest als Wäscheleinenhalter herhalten. Aber auch die verschiedenen Stellplätze bieten uns oft Möglichkeiten um eine Leine zu spannen. Sei es zwischen Bäumen, Büschen oder Zaunpfählen – wir hatten schon so einiges zur Auswahl.

Markttag in Nafplio

Mittwoch und Samstag ist immer Marktag in Nafplio. Einmal wollte ich den Markt mindesten besuchen – zweimal ist es im Januar dann tatsächlich geworden.

Es ging stets den 4 km langen Wanderweg direkt an der Küste entlang. Diese waren recht schnell gelaufen und schon waren wir im Getümmel. Auf dem Markt selbst herrschte ein buntes Treiben. Neben unzähligen Obst- und Gemüseständen, gab es eine große Auswahl an Fisch, Honig, Olivenöl und Wein.

Wir deckten uns mit allerlei leckeren Sachen ein und trafen beide Male auf dem Rückweg auf zwei schwarze Katzen mit gelben Augen, die uns sehr an unseren Bobbi erinnerten.

Was wir jedoch ein wenig auf dem Markt vermissten, waren ein Käse-, Wurst-/Fleisch- oder Brotstand. Aber vielleicht ist dies eher typisch mitteleuropäisch.

Abschied von unseren Reisefreunden

Bei unserem zweiten Marktbesuch trafen wir übrigens wieder auf unsere lieb gewonnenen Reisefreunde Kerstin und Rainer. Sie hatten einmal die Peloponnes umrundet und kamen für ein paar Tage noch einmal bei uns vorbei.

Wussten wir doch, dass dies die letzten gemeinsamen Tage für lange Zeit waren. Umso mehr genossen wir diese bei süffigem Wein, leckerem geräucherten Fisch und vielen schönen Gesprächen.

Am 27. Januar hieß es dann erneut Abschied nehmen, aber diesmal auf unbestimmte Dauer. In den letzten drei Monaten waren wir die meiste Zeit zusammen unterwegs und es war eine sehr unkomplizierte Gemeinschaft, die wir sehr zu schätzen gelernt hatten. Wenn alles klappt, werden wir uns im August evtl. noch einmal wieder sehen.

Der Ende des Monats hatte noch einmal eine kleine Überraschung für uns parat. Wir fuhren erneut nach Nafplio um Paket Nr. 4 aus der Heimat abzuholen. Danach ging es direkt zum Karathona Beach zurück und wir richteten uns erneut häuslich ein.

Auch wenn im Januar augenscheinlich nicht so viel passiert ist, geschah einiges im Hintergrund. Wichtige Entscheidungen wurden getroffen und die ersten näheren Kundengespräche hinsichtlich meiner Nebentätigkeit als Virtuelle Assistenz fanden statt.

Im Februar werden wir uns ganz langsam dann wieder Richtung Norden bewegen. Denn Ende März / Anfang April möchten wir in unser 13. Reiseland einreisen. Welches das sein wird, erfahrt ihr vielleicht im nächsten Blog oder zwischendurch schon mal bei Instagram. Also seid gespannt, was passiert. Wir sind`s. Bis zum nächsten Mal, wenn ihr mögt!